Grundlagen der Raumbeleuchtung

Da war es wieder. In unserer Nachbarschaft wurde gerade eine Mietwohnung neu bezogen und nach ein paar Tagen ging abends im Wohnzimmer das Licht an. Puh! Entsprechend dem Stromanschluss in der Mitte der Decke wurde von der Mieterin eine Deckenleuchte installiert, die jetzt abends den Raum „erleuchtet“. Es ist hell, jedoch ohne jegliche Atmosphäre. Also für mich ist die Stimmung nicht einladend, um mich hier abends auf das Sofa oder an den Esstisch zu setzten um zu entspannen….
Deswegen hier meine Tipps für eine stimmungsvolle Beleuchtung im Raum, denn eine angenehme Beleuchtung setzt sich wie folgt zusammen:
Grundbeleuchtung
Die Grundbeleuchtung – meist eine Deckenleuchte – sorgt für die Ausleuchtung des Raumes zur Orientierung. Meist entsteht bei dieser Beleuchtung allerdings kein Atmosphäre im Raum, was daran liegt, dass der Raum in der Regel zu gleichmäßig ausgeleuchtet ist und es dadurch kaum hell-dunkel Bereich gibt, die den Raum strukturieren.
Hierunter fällt auch die indirekte Beleuchtung, die kontrastarm und weich ist und nicht blendet.
Das Licht ist relativ gleichmäßig im Raum verteilt und wirft kaum Schatten.
Beispiel: Deckenleuchte, Strahler, Lichtschiene mit Strahler, Deckeneinbauleuchten

Akzentbeleuchtung
Dieses Licht dient nicht dazu den Raum komplett auszuleuchten, sondern bestimmte Bereiche in Szene zu setzen.
Zum Beispiel eine schöne Bilderwand, ein Regal, ein schönes Detail.
Diese im Raum verteilten Lichtquellen sorgen dafür, dass der Raum eine stimmungsvolle Beleuchtung erhält. Da sich hier ein Unterschied von hell und Schatten ergibt, strukturiert sich hierzu der Raum besser. Man kann sich im Raum gut orientieren, für bestimmte Tätigkeiten, ist dieses Licht jedoch nicht immer geeignet.
Hierbei ist auch zu beachten, wie die Leuchte ihr Licht abgibt: ob sie z.B. nur nach unten strahlt oder nur nach oben.
Je nach Modell ergibt sich eine andere Lichtqualität und Atmosphäre.
Beispiel: Wandleuchten, Wandfluter, Lichtspots, Stehleuchten, Tischleuchten, Lichtobjekte

Funktionslicht
Nachdem mit der Grundbeleuchtung und der Akzentbeleuchtung nun je nach Bedarf eine angenehme Lichtstimmung im Raum erreicht wurde, benötigt man doch in manchen Bereichen noch das Funktionslicht. Und wie der Name schon sagt, hat dieses Licht eine ganz bestimmte Funktion für unsere Aufgaben bzw. Sehaufgaben.
Das kann die Arbeitsplatzbeleuchtung in Form eine Schreibtischleuchte sein, oder auch eine Leseleuchte neben dem Sofa oder Lesesessel, sowie auch das Arbeitslicht in der Küche.
Beispiel: Schreibtischleuchte, Leseleuchte, Arbeitslicht

Die Wirkung:
Wenn mehrere Leuchten eingesetzt werden, entstehen somit unterschiedliche Lichtinseln. Und gerade das abwechselnde Spiel von Licht uns Schatten erzeug eine Spannung und somit Atmosphäre und auch Gemütlichkeit. Ebenfalls wird dadurch der Raum strukturiert und je nach Wunsch werden Bereiche ins Licht gerückt oder eben in den Hintergrund.
Was es mit der Lichttemperatur (Kelvin) auf sich hat und wie diese auf uns und unser Befinden wirkt, gibt es im nächsten Beitrag.
Herzliche Einrichtungsgrüße – Eure Jeanette Neidhardt – Lichtplanerin I Interior Designerin I Expertin für Wohnpsychologie
Mehr Infos auch unter http://www.raumgeschichten.eu